K siehe auch C.
Kaifas s. Caiphas.
Kaiserliche zahl, steueranlegung, Indiction. In dem ersten jare der keyserlichen zale genant zu latin indictio 1453 (Günther).
Kälbaweil, Kölbelweil, Zeit um Lichtmess oder auch um Fassnacht, wo die ab- und anziehenden ländlichen Dienstboten in der Oberpfalz dienstfrei waren (Spiess, archiv. Nebenarb. III, 134; Haltaus ed. Scheffer 89).
Kalemant, (n.) im Grubenhagenschen für Januar (Schambach, Wörterbuch S. 130)
Kalendae, Kalender etc. s. Calendae etc.
Kalixtustag s. Calyccesdag.
Kallentag, Gallus, 16. October.
Kalte Kirchweih, in Basel 13. Jan. (Reinsberg, festl. Jahr 30). 1433 mentag vor der kalten kilwy (Boos, Baselland). Spiess, archivische Nebenarb. II, 85 möchte für das fränkische an der kalten kirbey 1572 den Martinstag annehmen. In Amberg ist (nach Schmeller 2, 329) der Michaelismarkt mit Kalte Kirchweih benannt, während in Grimm, Wörterb. V, 75, derselbe Termin für den s. g. Kalten Jahrmarkt in Arnstadt angeführt wird. Nachtrag: Martinstag auch in Bayreuth, wie aus dem Beispiel von 1437 im Archiv für Gesch. von Oberfranken (XVII, 3, 1 und 49) hervorgeht, wo es zwischen 11000 Jungfrauen (21. Oct.) und Elisabeth (19. Nov.) steht. Nachtrag: in Basel nicht wie l, 106a nach Reinsberg angegeben ist, und wie auch Pfannenschmid, Erntefeste 570, will, der 13. Jan., auch nicht, wie Burkhardt, Beiträge zur vaterl. Gesch. I, 179 sagt, die Kirchweih der Klein-Baseler Theodorkirche, sondern nach Wackernagel in Ztschr. f. Gesch. d. Oberrh. N. F. VII, 181, die Baseler Münsterkirchweih, der 11. Oct. 1397 an der nehsten mittwuchen vor der kalten kilchwichen der stifft ze Basel; 1477 montag nach der kalten kilchwyhung unser frauen münster weisen die Kirchweih dem Münster zu. 1451 uff mentag die kalte kilwihe zu Basel; 1519 montag der kalten kirchweih abend sprechen gegen den 13. Jan., aber für den 11. Oct. Die Folge: 1468 samstag nach Francisci - montag vor der kalten kilchwihe - donnerstag vor Galli (Staatsarchiv Basel, Missivenbuch XII), ein Ausruf des Raths von 1469 vom zinstag post Galli confessoris, in dem die kilchwihe unsers gotzhuses der stifft ze Basel als derselb tag der kalten kilchwihe bezeichnet wird, besonders aber das Datum 1480 uff donstag noch der kalten kilchwichung ze Basel... und was der 12. tag des andern herbstmonats (Baseler Chr. V, 532) beweisen den 11. Oct. - Dass in Franken die Kalte Kirchweih auf den Martinstag fiel, erhellt auch für Bayreuth aus Arch. f. Gesch. von Oberfranken XVII, 3, 1 und 49, wo sie (1437) zwischen 11000 Jungfrauen (Oct. 21) und Elisabeth (Nov. 19) steht.
Kanutsdag, Kanuti regis m., l0. Juli (Kanuti ducis m. wird 7. Jan. gefeiert). 1446 an sunte Kanutus daghe des hillighen mertelers unde koninghes (Reg. dipl. hist. Dan. nr. *5526); 1392 des vrydaghes na sant Kanutes daghe des h. konynges und martelers (Suhm, Hist. af Danem. XIV, 570); an sunte Ketel unde Knutes avende der cwigher marteler 1445 (als 9. Juli; Michelsen, Nordfriesland 216). Sonst ist Kanutus m. 10. Juli, Ketillus m. der 11. Juli, beider Abend ward, wie es scheint, am 9. zusammengefasst.
Karfreitag, charfritag, carenfreitag, karfrydagh, karger frytag, Freitag vor Ostern. Ein auffallendes Datum, da es die Eigenschaft des Freitags als Karfreitag völlig ignorirt, ist fridages nach dem sondag genant Palmarum 1484 (Publ. de Lux. 35, 190). Ein frühes Vorkommen ist an dem heiligen charvreitag 1295 (Font. rer. Austr. II, 31, 450).
*Karinsmessa (skand.), Katherina, Nov. 25 (Dipl. Suec. II, XXXI).
Karlstag, Karolus magnus, 28. Jan., wiewohl nicht recipirt als Heiliger, in Frankfurt als Patron des Domes gefeiert, auch sonst in Kalendern vorkommend, s. Heiligenverzeichniss. 1474 uf fritag sant kaiser Carles dag (Quellen zur Frankf. Geschichte I, 198).
*Kärnsöndag (skand.), nach Dipl. Suec. II, XXIV, der 5. Sonntag in den Fasten.
Karsttag etc. s. unter Carst.
Karwoche, charwoche, karrewuche (Basl. Chron. IV, 66), Woche vor Ostern. In der fasten an der mitwoch zu nacht in der karwochen (Städtechron. XI, 457); in der karwoche 1415 (Publ. de Lux. 33, 209).
Kässonntag, chassuntag, cassuntag, Sonntag Invocavit in Tyrol (Spiess, archiv. Nebenst. II, 79). Am eritag nach dem chässsontag 1417 (Font. rer. Austr. II, 34, 479, auch 605. 268 und 314). In Frankfurt ass man an dem Tage mandel käse. 1464 sontag invocavit assen wir die mandel käse (Quellen zur Frankf. Gesch. I, 204); 1497 uf den sontag invocavit zu nacht assent sie aber bie einander den manderkesz (ebd. 280).
Kathedra Petri, Kathedratio Petri (1312, Hildesh. Urkb. I, 354) s. unter Peterstag ad cathedram.
Katertemper, Quatember. 1502 des frydages in der kaettertemper vor Michaelis (Hansische Geschichtsqu. IV, 24).
Katreintag, Catreitag der heiligen nothelferin, der edlen chuneginne, Kathrintag, Katelinendag (1357, v. Mieris), Katharina, 25. Nov. 1383 in sinte Katherinen daghe der hilghen junkvrowen unde mertererinnen unses heren jhesu Cristi (Cod. Anh. V, 52); an dem dornstag nach sant Katherinen tage einer heiligen megde 1382 (Boos, Baselland); 1335 an sand Kathrey abent (Font. rer. Austr. II, 18, 206).
*Kattemer, Quatember, (Arch. für Gesch. von Oberfranken XVII, 3, 55). Kedrawttentag 1455 (Helwig aus dem H. A.), Gertrudentag, 17. März.
*Katteri Petri 1549 (Quellen zur Gesch. von Kronstadt III, 225) Cathedra Petri, Febr. 22.
*Kaufschlagmontag, eine Verhochdeutschung des kopseligen mandag, Montag nach Invocavit. 1780, 10. Februar der erste Donnerstag in der ersten Fastenwoche da am nechsten Montag darauf der Kaufschlagmontag eintrat (Mecklb. Jahrb. 59, 104).
Kerkmisse s. Kirchweihtag. |107| Kerss, Kersten, Kerstag etc. siehe unter Cheristtag.
Kerzweihe, kerzmesse, kerzentag, kerszwihi s. Frauentag der lichtweih.
Ketelsdag s. Kanutsdag.
Kettenfeier, kettenlose, 1. Aug., s. Peterstag ad vincula.
Kielddag, Ketillus cf., 11. Juli (skandinavisch).
Kiliantag, Kilianusdag, Kilian, 8. Juli, in der Schweriner Diöcese 12. Juli, ersteres zu unterscheiden von dem Gilientag, Egidius, 1. Sept. 1358 des neghesten mandaghes na sunte Kilianus daghe und siner selschap der hilgen mertelere (Mecklb. Urkb. 8498).
Kindelmonat, Januar, nach Fischart, der das Jahr hierbei am 25. Dec. beginnt, da der kindeltag am 28. Dec. gefeiert wurde (Weinhold, Monatsn. 47).
Kyndilsinessa (skandinavisch), Febr. 2. Maria candelarum.
Kindleintag, kindertag, kindlistag, chindlintag, kindertag nae midwinter, aller kindleintag, unschuldiger kindertag, der unnosel kinderdag (Köln. Kal. bei Bachmann, über Archive 1801, S. 139), der Tag der Feier der unschuldig gemordeten Kinder von Bethlehem, 28. Dec., ss. Innocentium in Kalendern. 1387 an dem tage der heligin kyndir, dy geheysin werdin innocentes (Riedel, c.d.Br.); 1371 op chindelentag do de unscholdige kindere alle geschindelet wurden (Weidenbach); 1315, in den weinacht veyertagen an der chindleintag (Font. rer. Austr. II, 39, 204); am sonnabinde aller kindelein tage in den wynach heyligen tagen 1438 (Riedel, c.d.Br.); 1455 am Sonnabende der hiligen kindertage (ebd.); an dem heiligen tage der kindlein die do gethodith wurden um gotis (d.h. Christi) willen 1405 (Bresl. Staatsarchiv); 1502 uf mitwochen in den kirssheiligen dagen genant der kyndeldag stylo treverensi (Publ. de Lux. 37); 1337 in der kindere daghe to winachten (Mecklb. Urkb. 5835). Das Datum 1323 an dem achten tag nach der heiligen kindlein tag nach weihnachten (Urkb. ob der Enns V.) bezieht sich, wie auch in deme achten tage der kindere 1390 (Urkb. des Hochst. Halberst IV, 316), auf die octava innocentium am 4. Jan. Die Daten Weidenbachs für den 27. Dec. lösen sich sämmtlich durch die von ihm versäumte Berücksichtigung des Jahresanfangs mit Weihnachten. Ebenso das von Janicke fälschlich in den Sommer verlegte Datum im Quedlinb. Urkb. I, 461 am sontage na puerorum 1466, in welcher Urkunde das Datum vorkommt am negesten fridage vorgangen nemelken sunte Johannis dach. Es war das nämlich nach dem Weihnachtsanfang im J. 1465, wo Johannes ev. (Dec. 27) auf den Freitag fällt. Janicke Hess sich durch das von Pilgram angeführte Datum verleiten: 1377 des mitichens nach phingsten an aller chindleintag. S. Kindleintag nach ostern. In Hagenau im Elsass scheint am Tage des heil. Ambrosius (4. Apr., dem man den Ehrentitel lerer gab), das Kinderfest gewesen zu sein, das anderwärts am Tage der unschuldigen Kinder, am Gregorius- oder Nicolaustag war. Eine Urkunde von feria IV. post dominicam judica 1408 sagt, es were hute der kindelintag, wir wollen beiten bicze morne fruge (Reichstagsacten VI, nr. 187). Nach Zeitschr. für Gesch. des Oberrheins (N. F. III, 176) war im Schwarzachischen ein Kinderfest zu Urbani ep. (Mai 25). Dass auch am 28. Dec. der Schulbischof in einigen Orten Deutschlands gewählt wurde, geht aus der Einzeichnung zu diesem Tage in den Freckenhorster Kalender hervor: bischof und kinder von Warendorf einen harst (eine Fleischspeise; Cod. trad. Westfal. I, 184). Vgl. auch Spiess, archiv. Nebenarb. II, 87. Für Belgien siehe Clement, Hist. des fetes civ. et rel. de la Belgique S. 61. S. auch Episcopatus puerorum.
Kindleintag nach Ostern, nach pfingsten. In der Salzburger Erzdiöcese wird eine Feier der nach Weihnachten fallenden Tage des h. Stephan, Johann und der Unschuldigen Kinder auch nach Ostern und Pfingsten beobachtet (vgl. Oswald Redlich in Mitth. des österr. Instit. IX, 665 und Stephanstag in den osterfeiertagen). Pilgram führte aus Traunkirch das Datum an: 1377 des mitichens nach phingsten an aller chindleinstag; Redlich (a. a. O.): 1315 dez mittechin an der chindelin tage ze ostren und 1353 an der chindlein tachk ze ostren (beide aus dem Innsbrucker Archiv); kindleintag in den osterfeiertagen 1360 (Neustift bei Brixen); kindleintag zu pfingsten 1342 (Wipthaler Urk.) und 1415 (Neustifter Urk.), letztere nach Mitth. von Dr. O. Redlich. Derselbe theilt mir als Sprachgebrauch der ladinischen Gegenden um Brixen mit: Ostersonntag = Pasqua; Ostermontag = San Stefano di Pasqua; Osterdienstag = San Giovanni di Pasqua; Pfingstsonntag = Pasqua di Ma; Pfingstmontag = San Stefano di Pasqua di Ma; Pfingstdienstag = San Giovanni di Pasqua di Ma. Nachtrag: Ein weiteres Beispiel bietet: 1363 hunz auf der kindlen tag in pfingstfeiertagen (Chmel, österr. Geschichtsforscher I, 579).
Kirchweihtag, kiribei, kirchmess, kirmess, chilchwyh, kilby, die Dedicatio ecclesie (mit der Messe terribilis). Siehe auch Brüder kirchweih, Prediger kirchweih, Kalte kirchweih.
Kirsavent, kirsnacht, kirstmisse, kirsdag s. Chirstag.
Kiestag (Publ. de Luxemb. 33, 262) ist verlesen für Kirstag.
Kyssweke, in eigenhändigem Schreiben eines sehr unbeholfenen Schreibers, für Krossweke, Kreuzwoche genommen (Hanserec. III, II, 122). |108| Klagesdach s. Claestag.
Klagzeit. Helwig bemerkt in seinem Handexemplar (Wiener Archiv), dass ein gedr. Innsbrucker Kalender von 1697 am 4. Febr. n. St. (Montag nach Septuagesima) Klagzeit anmerkt. Wohl wegen der Niederlegung des Allelujah. S. Allelujah claudere.
Klarentag s. unter C,
*Klauendag (niederdeutsch), ein Nimmerleinstag, der nie eintrifft (Schambach, Wörterb.).
Kleiner fastelavent s. Fastelabend, kleiner.
Kleiner frauentag s. Frauentag der kleine (8. Sept.).
Kleiner horn, Februar, s. Hornung.
Kleine Uhr s. Stunden.
Klengelmittwoch, der Mitwoch nach Ostern in Eisleben und Umgegend (Mansfelder Blätter I, 36).
Klibelmonat, März, nach dem Klibeltag von Fischart so genannt (Weinhold, Monatsnamen 47).
Klibeltag, Clybendag siehe Frauentag der cliben.
Klocke, plattdeutsch für Glocke, Bezeichnung der Stunden der kleinen Uhr; des morgens to soven an de klocke. S. Stunden.
Klöpfleinsnächte, knöpfleinsnächte s. Anklopferstag.
*Kluckna onsdag (skand.), Aschermittwoch (Dipl. Suec. II, XXIV).
Knoblauchsmittwoch. Mittwoch nach Pfingsten (Haltaus ed. Scheffer 252). Knoblauchstag (bei Luther) nach Korrespondenzbl. des niederd. Sprachv. 8, 73. Pantaleon (28. Juli); 1545 dienstag knoblochstag schreibt Luther an seine Gattin.
Knutsdag s. Kanutsdag.
Kochmonat, August (Weinhold, Monatsn. 47).
Kolmanstag s. Cholmanstag.
Kongundistag (1468, Frankf. Reichss. 5512). Kunigunde.
Königmonat, Januar, nach Fischart (Weinhold, Monatsn. 47), vom Dreikönigstage.
Königstag, drei s. Dreikönigstag.
Koningesdach, beim Femgericht die Frist von 6 Wochen und 3 Tagen.
Koppermaendag, kopperen maendag, koppeltjes maendag, in den Niederlanden Montag nach Epiphania (Reinsberg-Düringsfeld, Calendrier belge 46).
Kopseliger montag, kopsaliger mandag, kopshillige mandag, kopslag mandag, in Mecklenburg und Brandenburg der Montag nach Invocavit. In der ersten fastwochen gegen den kopseligen montag 1525 (Riedel, c.d.Br.); 1549 des kopseligen mandages... desz andern dages up Gregorius dach (Strals. Chron. I, 114. 115); up den kopsaligen mandach na dem sondage invocavit in den hilligen vasten 1481 (Schiller und Lübben, Nachtr.) S. auch Schüler und Lübben II, 532 und Nachtr. 183, besonders aber Korrespondenzbl. des niederd. Sprachv. I, 23, 30. II, 66.
Korsdag (niederländ.), Christtag, 25. Dec. Korsavond(niederländ.), Christabend, 24. Dec.
*Korsmessa (skand.). Kreuztage, d. h. Korsmessa om varen, Inventio Crucis, Mai 3; Korsmessa om hösten, Exaltatio Crucis, Sept. 14 (Dipl. Suec. II, xxxi).
Kosmus und Damianus dach, z.B. 1463 (Hanserec. II, V, 257), s. Cosmas und Damianus dag.
*Kottemer, Quatember, (Arch. für Gesch. von Ober/ranken XVII, 3, 64).
*Köttsöndag (skand.), der Sonntag Estomihi (Dipl. Suec. II, XXIV).
Krautweihe s. Frauentag der wurzwihe.
*Kreuz-Ehrung am Charfreitag s. Stiller Freitag.
Kreuzaufnehmen, kreuzerheben, als Gebrauch der Nacht vom Ostersonnabend auf Ostersonntag erwähnt in Stralsunder Chronik (I, 26): 1518 in paschenacht do men scholde dath krutze upnehmen vil ein groth schnee in der nacht... und vertogerde sick so lang ehr se tor kerken quemen und dar quam ringe volck in de upnheminge desz crutzes. Im Duderstädter Urkb. (S. 432) heisst es: an der ousternacht wan man dat cruce wil irheven. Auch das Papistenbuch bei Birlinger (aus Schwaben II, 161) erwähnt diesen Brauch; nachdem es am Karfreitag die Grablegung eines Crucifixus erwähnt hat, sagt es (für den Sonnabend vor Ostern): Nimbt man die hilzen bloch oder bild aus dem grab und singt etc. Es war demnach eine Darstellung der Auferstehung zur Matutin des Ostersonntags, die in der Nacht zuvor, nach Mitternacht, bis gegen den frühen Morgen hin sich verschiebend, stattfand. Nachtrag: Jonas de emendanda ecclesia 1530 (Corp. reform. IV, 976) sagt: aufs Osterfest Creuz aus dem Grab nemen und Advenis singen. Es geschah in der Nacht vor Ostersonntag.
Kreuze, chreuze s. Kreuztage.
*Kreuzes himmelfahrt. In des hilgen cruzes himmelvart (Magdeb. Schöppenchronik 115, fälschlich auf die Kreuzwoche bezogen) ist nach dem crucistag als iz zu hymel fur sicher die exaltatio Crucis, Sept. 14.
*Kreuzestag, das s. Helena fand (1344, in einer Uebersetzung) Inventio Crucis, Mai 3 (Schriften d. Ver. f. d. Gesch. d. Neumark III, 6, nr. 25).
*Kreuzmittwoch (1525), Mittwoch der Kreuzwoche (Birlinger, Volksthüml. aus Schwaben II, 459).
Kreuzsonntag 1524 (Staatsarch. Coblenz), Sonntag Vocem jocunditatis.
Kreuztag (im Singular), ohne nähere Bezeichnung ist, falls nicht Gründe - z.B. auch die Ferienbezeichnung - den 3. Mai erfordern, auf den 14. September zu beziehen, da dieser Tag wegen der von ihm abhängigen Quatemberfasten stets mehr beachtet zu werden pflegte. Mancherorts fand auch an diesem Tage eine Kreuzprocession (crucedracht) statt (Wigand, Archiv III, 22). Das Datum: am montage des heiligen creuczestag in der creuczwochen 1434 (Staatsarch. Breslau, Czarnow. 62) ist durch zufälliges Zusammentreffen der Inventio crucis mit dem Montag vor Himmelfahrt, dem Montag in der Kreuzwoche (s. Kreuztage ), entstanden. Ebenso ist es bei dem Datum: 1502 an des heiligen creutztag nach walpurgis da geviel in der creutzwochen am eritag die creutzfart zu sant Johanns (Städtechron. XI, 652).
Kreuztag als es gefunden ward, kreuzerfindung, vindinghe des heil. cruces (Köln. Kal. bei Bachmann, über Archive 1801, S 139), Inventio crucis, 3. Mai. Auch das Datum 1389 op des heiligen cruus avont iunio (v. Mieris) ist auf den 2. Mai zu reduciren, da iunio für invio mit Ueberstrich = inventio verlesen ist.
Kreuztag in dem Mai, ze Meygen (1467 und 1465, Boos, Baselland) ist die Inventio crucis, 3. Mai. Wien an des heiligen kreuz- |109| tag ze Mayen als es funden wart 1364 (Helwig aus dem Wiener Hausarchiv); 1338 an dem nechsten Samstage nach des heiligen Cruzes tage da es funden wart ze Meigen (Boos, Baselland); 1299 an dem nehsten tag nachs heiligen kruzmes in Meyen (ebd.); sontag nach des heil, crutzestag im Meigen gnant invencionis crucis 1470 (ebd.); 1502 an des heiligen creutztag nach walpurgis (Städtechron. XI, 652).
Kreuztag nach ostern, chreuzestag sam man in beget nach Ostern 1309 (Font, rer. Austr. II, 21), Inventio crucis, 3. Mai. Crutzesdag na paschen 1468 (Riedel, c.d.Br.); in des hilghen cruces dage dese kumpt vor pingsten 1361 (Mecklb. Urkb. 8877) ist die Inventio crucis, die allerdings in diesem Jahre zufällig gerade auf den Montag der Kreuzwoche fiel.
Kreuztag der erhebung, kruzestag der hoghinghe, als es erhöhet, ghehoghet, geheven, vorheven ward, kreuzerhöhungtag (Font. rer. Austr. II, 39, 481); verhevinge des heil. cruces (Kölner Kal. am 14. Sept. bei Bachmann, über Archive 1801, S. 139), Exaltatio crucis, 14. Sept. 1460 am hilgen krucisdage uphewunge (Reg. dipl. hist. Dan. nr. *6226); uf des heyligen crucesdag als id ward irhaven, daz man nennet exaltatio zu latine 1330 (Günther); 1329 an des h. chreutztag, als es erhalden ward (Urkb. ob der Enns V.); in dem neisten sundaghe vor der hefunge des heyligen crucis 1377 (Riedel, c.d.Br.). Mandag nest nach des heiligen cruces dag exaltacio 1419 (Frankf. Reichss. 1737). Eine Ceremonie der Osternacht wird im Duderstädter Urkb. (432) erwähnt: an der ousternacht wan man dat cruce wil irheven. Siehe Kreuzaufnehmen.
Kreuztag im herbst, im September, vor michaelis, vor heremissen, in dem evenmant, Exaltatio crucis, 14. Sept. Nach des haligen crutzdag ze herpst als es erhöhet ward 1397 (Mon. Zoll. I); chrewczs tag ze herbst, daz ist als es erhöcht ward 1379 (Helwig aus dem Hausarchiv); s. creutztag in der herbstsat (Weisth. II, 209); uf des heiligen kreuztag in dem herbstmonat 1529 (Frankf. Geschichtsquellen II, 284); in dem daghe des hillighen krutzes vor sinte Michelis daghe 1328 (Mecklb. Urkb. 4973); 1351 des neghesten daghen vor des hilghen crutzes daghe dese kumpt vor sunte Mychaheles daghe (ebd. 7510); in dem rnandaghe de was hilghavend der hochtid des hilghen cruces vor sunte Michaelis daghe also dat hilghe cruce ghehoget wart 1372 (Sudendorf); 1326 in des heilighen cruces daghe vor heremissen (Hofer, deutsche Urk.); to des hilgen cruzes daghe vor heremissen (Magdeb. Schöppen-Chron. 141), s. Herremisse ; 1343 des donnerstages na des heiligen crucis dage in den evenmainde (Publ. de Lux. 36, 52). Ein Datum: 1428 uff des hilligen crutzdag und des hilgen marschalkes des gotten synt Cornelius tage (ebd. 40, 419) bestimmt das Fest nach den gleichzeitig am 14. Sept. gefeierten h. Cornelius und Cyprianus.
Kreuztag im Sommer. 1468 des nesten sampstags vor dem heiligen krutzedage in dem sommer (Publ. de Lux. 36, 257) muss sich wohl auf den 14. Sept. beziehen.
Kreuztag, als es zu himmel fuhr, ist die exaltatio crucis, und nicht mit den auf Himmelfahrt Bezug nehmenden Daten der Kreuzwoche (s. Kreuztage ) zu verwechseln. Auf den 14. Sept. beziehen sich unzweifelhaft: des sondaghes vor crucen als id to himmele vor 1343 (Sudendorf) und uf den mitwochin vor des h. crucistag als iz zu hymel fur 1375 (Baur, hess. Urk. I, 679).
Kreuztage, kreuzwoche, cruzeweken, crucewege, cruceldage, chreutzfahrt, crucedracht, crucen (65), kreuze, die Tage vom Sonntag Vocem jocunditatis bis Himmelfahrt, oder auch die Woche nach Vocem jocund., dann auch die Tage nach Himmelfahrt sind damit bezeichnet (s. Betwoche, Dracht ). In den krucedagen na der himmelfart unses heren (Lüb. Chron. II, 43); 1376 dominica vocem, que ebdoma dicitur cruceweken (Sudend. V, 82). Es sind die Litanie minores (der minneste crucegang), während die Litanie majores (der mereste crucegang, schwarze kreuze), wenn auch liturgisch bedeutender, wegen des auf denselben Tag fallenden Marcusfestes, diplomatisch von geringerer Wichtigkeit sind (siehe Marchsentag ). Des sondages vor der cruceweken als de hilge kerke singet vocem jucunditatis 1460 (Magdeb. Schöppenchr. 415; die Reductionen ebd. S. 343 u. 415 sind völlig falsch, auch die Erklärung des Glossars S. 454, die cruceweke als Marterwoche vor Ostern erklärt); des mandages in den cruceldagen 1365 (v. Mieris); des maindages in den crucedagen 1263 (Weidenbach); 1395 am montag in der crewzwoch, der achtag vor Urbani waz, dies 17. Maji (Städtechr. I, 69); 1307 in der chräutzwochen an der zwelfpoten tag Philippi et Jacobi (Verhandl. des hist. Ver. f. Oberpfalz 41). Am suntag in der creuzwochin 1379 (Bresl. Staatsarch.) ist ebenso wie der sontag vor der creuczwochen 1402 (Cod. dipl. Sil. VI.) der Sonntag Vocem jocund. selbst, denn 1542 sontag in der creuzwochen den 14. Maji (Städtechr. XV, 190) beweist es. Auch der Himmelfahrt erwähnen manche Daten: 1363 an der mittewochin in der cruczewochin als abind ist der heiligin ufvart unsir hern (Urkb. v. Jena I, 516); der erst mentag so ist die crewzvart vor der auf- |110| fart unsers hern (Helwig), des donredages vor (muss heissen na) crucen, also alse use here ghot to hemele varet 1351 (Lüneb. Urkb., Mich.-Kloster); op't s'heilighes cruysavond der ascentioen 1325 (v. Mieris); grata cryusdey deer hath in dae helga scrifte ascensio domini (Richthofen, fries. Rechtsqu. 484). Dagegen kreuztag als es zu himel fuhr siehe auf Seite 109 zum 14. Sept. Auch auf Pfingsten wird Bezug genommen: geben in der heiligen creutzwochen vor pfingsten 1433. Die Kreuzfahrt, Kreuztracht wird - wie bei Marchsentag - auch bei der Kreuzwoche erwähnt, so z.B. 1502 an des heiligen creutztag nach Walpurgis (3. Mai) da geviel in der creutzwochen am eritag die creutzfart zu sant Johanns (Städtechr. XI, 652); des veften sondages na paschen alse des sondages vor der hilligen dracht (Braunschw. Schichtbok); die crutzewoche, das men drye tage vor dem nontage solte mit crutzen gon (Städtechr. IX, 770); 1532 do man am irchtag in der creuzwochen gein Prüfling mit dem creuz get (Städtechr. XV, 113). Ueber Crucedracht s. auch Kreuztag. Vergl. Schiller und Lübben (auch im Nachtrag), sowie Birlinger, aus Schwaben II, 177. 180 und Korrespondenzbl. des niederdeutsch. Sprachver. II, 92. Nachtrag: Der Sonntag Vocem jocunditatis vor der Kreuzwoche wird ausgedrückt: 1387 am suntag als die creutzwoch intrath (Thür. Gesch. -Quell. V, 269); 1464 des sondages vor der cruzeweken als de hilge kerke singet vocem jucunditatis (Magdeb. Schöppen-Chronik).
Kromme mittwoch s. Krumme mittwochen. Nachtrag: Mittwoch vor Ostern. Ein weiteres Beispiel ist: von der kromen mitwoch auf den grunen donerstag in der nacht (Weinreich, scr. rer. Prussic. IV, 740); 1475 es ist ausgeruft am crummitwoch, grundonirstag und ostirabend (Scr. rer. Siles. XIII, 188).
Kronfreitag, Freitag nach Quasimodogeniti. Vierzehen tage nach Ostern am gecrönten freitag 1509 (Spiess, archiv. Nebenarb. III, 136). S. Festum lancee et clavorum.
Krossmessa um var, um haust (skandinavisch), die beiden Kreuztage am 3. Mai (Frühling) und 14. September (Herbst).
Krumme mittwochen, cromme mittwoch (Culmer Urkb. I, 497), Mittwoch vor Ostern. 1261 in en vastun an der crumen mitkun nah dem balmetage (Schöpflin, Hist. Zar.-Bad V.); 1373 an der krummen mitwochen nach dem palmsontage (Sagittarius, hist. Gothana 413); an der mittewoche vor ostirn den man den krummen mittewoche nennt 1425 (Riedel, c.d.Br.); dez sondages als de palmedach waz,... des middewekens als de krumme middeweken waz 1397 (Sudendorf VIII, 244). S. auch Mansfelder Blätter I, 33; Grimm, Wörterb. V, 2451.
Krüselbraden, krusebraden, in Bremen und Braunschweig der zu Michaelis verzehrte Lichtbraten zum Beginne der Lichtarbeit der haussitzenden Gewerke und des Gesindes (Jahrb. d. niederd. Sprachvereins I, 111, Anm). S. Michelstag im herbst.
Kruzen, krucedracht, krucedage, krucegang s. Kreuztage.
Kümmerniss, die heilige, s. Hülfe.
Kündung, kündigung s. Frauentag ze der chündung.
Kündung, in deutschen Uebersetzungen für Calendae.
*Kumabend, der Abend des 8. Jan. nach Schambach, Wörterb. 116. Es soll aber wohl der heil. Dreikönigsabend, Jan. 5, damit gemeint sein.
*Kunegundentag als sie starb, Kunigunde, März 3. 1376 an der heiligen jungfrawentag sand Kunegund als sy starb (Thür. Gesch. -Quell. V, 190).
*Kunigstag, Königstag, Dreikönigstag, 6. Januar.
Kunigund, Chungund, Chungen, Kungolt, Kunigunde, 3. März. An der heiligen junchvrowen sant Chunigunden tag 1344 (Font, rer. Austr. II, 10, 300); Wienn am samstag sand Kunigunden tag 1470 (Helwig aus dem H. A.); am mittich nach sant Kunigunden tag in der vasten 1455 (Font. rer. Austr. II, 39, 423); nach Chunigunden in der ersten vastwochen 1365 (Helwig aus dem Wiener H. A.); sant Küngunden verschidung 1454 (Städtechr. X, 26) zum Unterschiede von der Translatio Kunigundis (9. oder 10. Sept., s. Heiligenverzeichniss), die sich findet unter der Bezeichnung: sant Chungund tag in dem herbst 1281 (Mon. boica XXIXb, 537; Städtechron. X, 240).
Kurin, Quirinus, Cyrinus (Pilgram), s. Heiligenverzeichniss.